Interview 02- Verbandssportlehrer
Das zweite Experteninterview wurde mit einem Verbandssportlehrer des Südwestdeutschen Fußballverbandes geführt. (Hierbei ist anzumerken, da dies in schriftlicher Form geschehen ist und nicht in persönlicher Form).
Seit seinem 4. Lebensjahr treibt er Sport, nach seiner schulischen Ausbildung studierte er Sportwissenschaften, war jahrelang Leistungssportler und ist nun als Verbandssportlehrer tätig. In dieser Funktion bildet er unter anderem die männlichen Auswahlmannschaften des Südwestens aus, sowie zukünftige Trainer verschiedener Lizenzen.Die Sicht durch die Augen eines Experten, der sein gesamtes Leben sportlich aktiv war und dies auch zu seinem Beruf gemacht hat, gab nochmal ganz neue Einblick auf das Thema sportliche Ausbildung, als der des Schulsportpädagogen.
In diesem Interview haben wir vier Themen beleuchtet: Den allgemeinen und eigenen Bezug zum Sport, die sportliche Ausbildung der Jugendlichen und die sportliche Ausbildung im Schulsystem.
Auszüge aus dem Interview:
Im weiteren finden Sie das gesamte Interview.
Interview 02 - Verbandssportlehrer
[ Part 01- Allgemeines ]
Sind Sie der Meinung, dass Sport die Kinder/Jugendlichen auf das Erwachsenenleben vorbereitet? In welcher Weise?
Ja, auf jeden Fall:
Vorteile sehe ich lediglich darin, dass Kinder über die Computerspiele besser auf die heutige digitale Arbeitswelt vorbereitet werden, aber leider teilweise auf Kosten der sozialen Kompetenzen und der körperlichen Belastbarkeit.
Machen Sie Sport? Welchen? Seit wann? Warum haben Sie aufgehört?
Ich habe seit meinem 4. Lebensjahr Sport betrieben, bis zum 14. Lebensjahr Turnen, Handball und Fußball. Ab dem 14. Lebensjahr habe ich ausschließlich Fußball (Leistungsmäßig) betrieben. Während meines Sportstudiums (Sportwissenschaft) durchlief ich alle traditionellen Sportarten. Als Leistungsportler habe ich aus Alters- und Berufsgründen mit 31 Jahren aufgehört. Bis Mitte 40 spielte ich noch Hobbymäßig Senioren-Fußball. Ein Knieschaden (Arthrose) zwang mich zum Aufhören. Seitdem betreibe ich persönlich noch Fitness-Sport.
Warum haben Sie sich dafür entschieden? Was gefällt Ihnen daran?
Sport im Allgemeinen hat mich (auch durch die elterliche Affinität) schon immer begeistert. Meine Mutter war Übungsleiterin im Turnverein und mein Vater Fußballtrainer. So wuchs ich von Anfang an in die Sportwelt hinein. Letztendlich habe ich mich für die Sportart Fußball entschieden, weil dies mir am meisten Spaß machte, ich dort das größte Talent zeigte und mir der Teamsport bezüglich seiner sozialen Komponenten am meisten zusagte. Zudem spielten meine „Kumpels“ aus der Kindheit auch alle Fußball.
Waren/Sind Sie in einem Verein?
In meiner Kindheit und Jugendzeit war ich im Turn– und Fußballverein. Mittlerweile nur noch als passives Mitglied im Fußballverein. Als Verbandssportlehrer (Trainerausbilder und Talentförderer) des Südwestdeutschen Fußballverbandes habe ich allerdings berufsbedingt täglich mit dem Leistungsfußball zu tun.
Welche Sportgeräte haben Sie früher genutzt/ Welche Hilfsmittel?
Turn- und Leichtathletikgeräte, (Fuß)bälle, Tore, Seile, Federballschläger, „Natur“
Was haben Sie in Ihrer Kindheit (mit Freunden) gespielt?
An welche Spiele können Sie sich erinnern? An welche Spielgeräte?
Ich hatte noch das Vergnügen im Freien spielen zu können. Da wurde alles Mögliche gespielt: Fangspiele, Versteckspiele, mit den Mädels Gummitwist, Seilspringen, Schnitzeljagd, Klettern, Tischtennis, Tischfußball, Federball. Im Teenageralter dann auch mal Kartenspiele (Poker) …
Hilfsmittel benötigten wir kaum welche. Alles, was wir im Freien nutzen konnten, haben wir einbezogen. Bäume, Äste (Speer), Zäune, Baustellen, Dosen, Steine, Tennisbälle, Hula-Hoop-Reifen. Geräte auf dem Spielplatz (Schaukel, Rutsche, Kletterstangen), Kreidemarkierungen auf der Straße, Sprungseil, Tischtennisplatte, Tischkicker, Tipp-Kick-Spiel…
Ist Ihnen ein Spiel besonders gut in Erinnerung geblieben?
Haben Sie eines besonders gerne gemacht? Was? Warum?
Da wir in dieser Zeit alle besessen vom Fußball waren, war das „Straßenfußball-Spiel“ mit Freunden der Mittelpunkt unserer Freizeitbeschäftigung. Das war unsere große Leidenschaft und wir waren als „Kumpels“ immer zusammen.
Haben Sie sich, außer bei Spiel und Sport, körperlich betätigt? Wie sah diese Betätigung aus?
Im dörflichen Umfeld aufgewachsen, hilft man als Kind schon früh mit bei Garten und Hausarbeiten mit. Vor meinem Studienbeginn habe ich neuen Monate „auf dem Bau“ gearbeitet.
Gibt es heute Sport-/Spielgeräte/Hilfsmittel, die Sie früher schon gerne gehabt hätten? Welche? Warum?
Nach langem Überlegen: nein, mir fallen keine heutigen Spielgeräte ein, die ich früher gerne gehabt hätte. Ich bin berufsbedingt (Arbeit an einer Sportschule) mit sehr vielen neuartigen Sportgeräten konfrontiert. Alle heutigen „modernen“ Sport- und Spielgeräte hatten wir in abgewandelter Form früher schon. Viele Sport- und Spielgeräte werden lediglich in der Gegenwart attraktiver aufgepeppt und gut vermarktet.
Würden Sie im Hinblick auf ihren jetzigen körperlichen Zustand an ihrer sportlichen
Vergangenheit etwas ändern? Was? Warum?
Im Großen und Ganzen nein! Ich würde mich mit dem Wissen von heute vor allem gesünder ernähren und nach dem heutigen Wissenstand auch anders trainieren (belasten). Ebenso würde ich mit Verletzungen nicht mehr so leichtfertig umgehen und in diesem Zustand weiter belasten. Mittlerweile zeigt mein Körper Verschleißerscheinungen (Kniearthrose, Rückenprobleme), die ich hätte vermeiden können.
Würden Sie sagen, dass ihre sportliche Vergangenheit/Aktivität sich auf ihren Alltag
ausübt/geübt hat. In einem Bereich besonders positiv/negativ?
Nur positiv:
-Ich arbeite in meinem Hobby
-Ich bin körperlich in Bezug auf meine Alter relativ fit
-Ich bin (bis auf die o.g. Verschleißerscheinungen) gesund
-Ich habe eine gutes Körperbewusstsein
-Ich habe keinerlei Probleme in der Alltagsmotorik
-Ich bin körperlich belastbar
-Ich kann (mit kleinen Einschränkungen) noch Sport betreiben
-Ich habe kein Übergewicht
-Mit sportlichem Hintergrund findet man überall schnellen Anschluss
Besonders positiv ist die Tatsache, dass ich meine Lieblingssportart zum Beruf machen konnte und dort sowohl in der Trainerausbildung als auch in der Talentförderung ständig mit motivierten Menschen zu tun habe. Zudem bringt das Arbeitsumfeld (hohe Selbstbestimmtheit) eine große Arbeitszufriedenheit und damit auch eine hohe Lebensqualität. Zudem kann ich täglich in bequemen Sportklamotten rumlaufen.
Was nutzen Sie heute für Sport-/Spiel-/Trainingsgeräte? Warum?
Berufsbedingt die üblichen Trainingsgeräte für den Fußball.
Zusätzlich im Beruf: BLACKROLL, Koordinationsleitern, (Hilfs-)Geräte zur Körperstabilisation und Prävention.
Persönlich: Kraftgeräte im Fitnessraum, Matten, MFT-Brett, BLACKROLL, Medizinball, Kästen, Barren
Ziele: Fit und körperlich gesund bleiben. Außerdem sollte ich berufsbedingt eine sportliche Figur haben, da ich auch diesbezüglich für meine leistungsorientierten Sportler Vorbildfunktion habe.
Sind im heutigen Alltag andere körperliche Fähigkeiten wichtig als früher? Welche?
Heute sehe ich die möglichst lange sorglose Bewältigung des Alltages ohne Einschränkung bis ins hohe Alter als wichtigste persönliche Körperintention. Früher, im Leistungssportalter, war alles nach einer optimalen sportlichen Leistungsfähigkeit ausgerichtet. Der Spaß an der sportlichen Betätigung ist geblieben.
[ Part 02- Sportliche Ausbildung bei Jugendlichen ]
-Entwicklung eines guten Körperbewusstseins
-Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und Wohlbefindens
-Erlernen sozialer Interaktionen
-Teamverhalten (durch Mannschaftssportarten)
-Zielstrebigkeit
-Akzeptanzverhalten einüben
-Toleranz erlernen
-Gegen Widerstände ankämpfen, überwinden
-Gesunde Lebensweise
-Entwicklung von Fair-Play
-Sport in jungen Jahren wirkt verletzungsvorbeugend im Alter
Finden Sie, dass sich am Spiel-/Sportverhalten der Jugendlichen etwas verändert hat?
Ja, leider:
-Generell wird weniger vielfältig Sport betrieben
-Es wird zu früh im Sport spezialisiert, anstatt zuerst die allgemeinsportliche Ausbildung in den Vordergrund zu stellen
-Die Verweildauer in einer Sportart nimmt ab
-Das Spielverhalten der Kinder entwickelt sich vom früheren körperbetontem Spiel hin zum kopflastigen Spielen.
-Der (Zeit-) Druck durch Schule und Eltern hat bei Kinder enorm zugenommen, sodass für das Spielen kaum noch Raum bleibt
-Das freie Spielen wird ersetzt durch das organisierte Spielen und den organisierten Sport
-Das Spielen im Freien und ohne Aufsicht kommt kaum noch vor
-Die Leidenschaft lässt nach
-Die Tendenz geht hin zu E-Games und E-Sport
Ist den Jugendlichen etwas verloren gegangen/haben sie etwas dazugewonnen?
Ich glaube, dass den Kindern vor allem das freie, selbstorganisierte Spielen verloren gegangen ist. Zudem sehe ich, dass das Spielen für die Erziehung und die Vorbereitung auf das Berufsleben instrumentalisiert wird. Spiele müssen immer pädagogisch wertvoll sein und werden von Erwachsenen bestimmt. Exemplarisch sehe ich da die Kindergeburtstage, bei denen heute mit hohem Aufwand die Kinder von Erwachsenen (teilweise professionelle Animateure) zum Spielen animiert werden.
Was finden Sie besonders schlimm/gut?
Besonders schlimm finde ich, dass dadurch Kindern die Entwicklungsmöglichkeit der Kreativität genommen bekommen. Zudem das selbstständige Regeln von Konflikten und durch die materielle Überfrachtung von Spielen fehlt die Bereitschaft zum Teilen bzw. auch mal auf Verzicht. Wichtige Komponenten um sich in eine soziale Gruppe zu Recht zu finden. Dadurch werden die Kinder zu späteren „Egoisten“ erzogen.
Gut (wenn man das gut nennen kann): Kinder finden sich in der Erwachsenenwelt (Ellenbogengesellschaft) vielleicht schneller zu Recht und passen sich besser an.
Halten Sie eine grundlegende sportliche Ausbildung im jungen Alter für nötig? Warum/nicht?
Eine systematische sportliche Grundausbildung muss es nicht sein. Besser wäre, den Kindern die Möglichkeit zum körperbetonten Spielen zu bieten (ohne großen Elterneinfluss) bzw. die Freude am Sporttreiben zu wecken, ohne einen Leistungsdruck aufzubauen. D.h. die Kinder für lebenslanges Sporttreiben positiv prägen. Dies halte ich für das Individuum als auch für die Gesellschaft für wichtig.
Ab welchem Alter sollte man welche Fähigkeiten schulen?
-Im Kindesalter die allgemeine motorischen Fertigkeiten (Laufen, Springen, Kletten, Fangen, …), also die allgemeinen koordinativen Fähigkeiten
-Je älter, umso mehr kann man sich für eine Sportart spezialisieren, d.h. dann auch spezifische technische Fertigkeiten sowie konditionelle und taktische Fähigkeiten anbieten
-Natürlich von Anfang an in Bezug auf das Alter die sozialen Fähigkeiten
In welchem Alter kann man bei Kindern/Jugendlichen den größten positiven, oder negativen Entwicklungseffekt erzielen?
-Bezüglich der Koordinations- und Technikentwicklung ist das Kindesalter (vor der Pubertät) das günstigste Lernalter (mit wenig Aufwand ist viel zu erreichen)
-Den größten körperlichen Entwicklungssprung und damit einhergehend auch die Physis findet in der Pubertät statt.
-Die Motivation ist im Kindesbereich am größten, hält bis in den Eintritt in die Pubertät an und nimmt dann ab.
-Die Lern- und Konzentrationsfähigkeit ist bei Kleinkindern begrenzt, steigt dann im Schulalter an.
Was finden Sie besonders wichtig bei der sportlichen Ausbildung junger Menschen?
Welche Übungen sollten als sportliche Grundlage unerlässlich sein?
Sehr wichtige ist eine umfassende und allgemeinsportliche Ausbildung. D.h. in jungen Jahren eine vielseitige Grundausbildung aus verschiedenen Sportarten sammeln. Der frühere Turnverein war dafür prädestiniert: Dort wurde im Winter geturnt und Ballspiele angeboten und im Sommer hat man Leichtathletik gemacht.
Weiterhin sehr wichtig: Keinen übertriebenen Erfolgsdruck seitens der Erwachsenen aufbauen. Der Spaß muss immer im Vordergrund stehen. Aus Trainersicht muss immer die Entwicklung der Sportler und der Menschen vor dem Erfolg (des Trainers) im Mittelpunkt stehen.
Denken Sie, dass eine gewisse sportliche Ausbildung in der Jugend eine positive/negative Auswirkung auf deren weiteren Lebensweg haben kann? Inwiefern?
POSITIV:
-Entwicklung eines guten Körperbewusstseins
-Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und Wohlbefinden in allen Bereichen (weniger Krankheitstage, geringere Belastung der Krankenkassen)
-Größere Lebensfreude
-Erlernen sozialer Interaktionen (für Familie und Beruf)
-Teamverhalten (durch Mannschaftssportarten) wird besser (Beruf)
-Zielstrebigkeit wird erlernt
-Akzeptanzverhalten in allen Lebensbereichen
-Toleranz in allen Lebensbereichen
-Gegen Widerstände ankämpfen und überwinden lernen
-Gesunde Lebensweise (mehr Lebensqualität)
-Entwicklung von Fair-Play
-Sport in jungen Jahren wirkt verletzungsvorbeugend im Alter
NEGATIV:
-Durch übertriebenen Ehrgeiz wird Raubbau am Körper betrieben
-Gesundheitliche Spätfolgen bei Leistungssportlern
-Eingeschränkte Lebensqualität durch Sportverletzungen und –Schäden
-Durch Leistungssport (Einzelsportarten) könnte der Egoismus gefördert werden
-Sport wird zur Sucht
-Unfaires Verhaltens im Sport könnte später in die Arbeitswelt übertragen werden
Denken Sie, dass eine sportliche Ausbildung heute vergleichbar wichtig ist wie früher?
Ja, auf jeden Fall. Da in der heutigen Lebenswelt der Kinder das Spielen in der freien Natur gegen Null geht und sitzenden (Spiel-) Situationen zunehmen: Kindergarten – Schule – Computerspiele - …
Hauptsache Bewegung? Oder finden Sie bestimmte Übungen/Sportarten besonders wertvoll? Wenn ja was? Und warum?
Bewegung ist auf jeden Fall schon mal gut. Wertvoll sind all die Sportarten, die Spaß machen und nicht erzwungen sind. Ansonsten präferiere ich diesbezügliche keine besonderen Sportarten. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Allgemein gilt: Zuerst eine allgemeine, umfassende Sportausbildung und später (so ab 8 Jahren) kann eine Sportartspezialisierung erfolgen.
Welche physischen und psychischen Kompetenzen werden Ihrer Meinung nach durch Sport gefördert/gehemmt?
GEFÖRDERT
Physisch: Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordination und Ausdauer
Psychisch: Stressresistenz, allg. mentale Stärke, Willenskraft, Willensausdauer, Hindernisse überwinden
GEHEMMT:
Physisch: Abnutzungserscheinungen im und am Bewegungsapparat. Sonst nichts, außer bei falschen Belastungen
Psychisch: es kann eine Abhängigkeit (Sport ist wie eine Droge) entstehen, der alles untergeordnet wird. Burnout bis hin zu Depressionen (Leistungssport) Angst vor Misserfolg
Sehen Sie Zusammenhänge zwischen athletischen und mentalen Fähigkeiten? Inwiefern?
Sollte man diese Abhängigkeit verstärken, oder abschwächen?
Nein, ich sehe aus der Erfahrung heraus keine großen Zusammenhänge zwischen Athletik und Mentalität. Die Abhängigkeit sollte man nicht verstärken, sondern jedes für sich getrennt optimieren, wobei der Einfluss auf die Mentalität geringer ist. Es gibt bei mir viele Leistungssportlehrer mit einer sehr guten Athletik aber einer schlecht ausgeprägten Mentalität und umgekehrt.
Gibt es Sportarten, die verschiedene Kompetenzen besonders fördern/hemmen?
Die großen Sportspiele sind aus meiner Sicht die komplexesten und fördern damit die meisten Kompetenzen. (Handball, Fußball, Basketball, Volleyball, Hockey, …). Diese Einstellung liegt aber vielleicht auch an meiner Prägung?!
Welche im Sport erlernten Kompetenzen erachten Sie für den weiteren Lebensweg als wichtig?
-Alle sozialen Kompetenzen
-Organisationskompetenz
-Teamkompetenz
-Feedback zulassen und Feedback geben
-Konfliktlösungskompetenz
-Selbstwahrnehmung
-Emotionale Kompetenz
-Führungskompetenz
-Kommunikationsfähigkeit
-Fachkompetenz „Sport“ – speziell für meine Person und Beruf
Sehen Sie eine Kluft zwischen Leistungs- und Breitensport? Wie äußert sich das?
Wie bewerten Sie diese Tendenz?
Eine Kluft sehe ich nicht, die Grenzen sind von Sportart zu Sportart verschieden. Wo beginnt z.B. im Fußball der Leistungssport? Eine Kluft bzw. ein Gegeneinander entsteht dann, wenn es ums „Geldverteilen“ geht. Wenn die öffentlichen Gelder lediglich in ein Ressort fließen, kommt es zu sportpolitischen Konflikten. Jeder Leistungssportler hat als Breitensportler begonnen.
Was halten Sie von Leistungszentren?
Sportlich sinnvoll, um optimale Bedingungen für Talente zu schaffen und um die schulische mit der sportlichen Ausbildung harmonisch zu verknüpfen. Die Persönlichkeitsentwicklung leidet darunter, weil die Sportler unter sich sind und frühzeitig privilegiert werden. Hinzu kommt, dass die Jugendlichen zu früh aus ihrem gewohnten Umfeld (Eltern, Freunde, Familie) herausgerissen werden und bei Misserfolg schnell wieder aussortiert werden. In den Leistungszentren sind sie absolut fremdbestimmt und man nimmt ihnen einen wichtigen Teil ihres außersportlichen Lebens.
Können Sie ein Beispiel nennen, von vorbildlich gelöster sportlicher Ausbildung bei Kindern/ Jugendlichen?
Das Leistungszentrum von Mainz 05 in Verbindung mit dem Kolpinghaus (kirchlich geführtes Internat, indem auch Nichtsportler untergebracht sind) und man die o.g. Nachteil relativ gut im Griff hat.
Was finden Sie beim Sport am schwersten zu vermitteln?
Sportliche Ausbildung im Schulsystem (eigene Erfahrung)
Im Jugend-Leistungssport: Die richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Lockerheit zu vermitteln und ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Trainer und Athlet herzustellen, um alles offen und ehrlich ansprechen zu können.
[ Part 03 - Selbsterfahrungen bei der sportlichen Ausbildung im Schulsystem ]
Sind Sie gerne zum Schulsport gegangen?
Ja, sehr gerne!
Was war gut/schlecht?
Gut: der Sport selbst und die sehr guten Noten!
Schlecht: die sehr heterogene Gruppe und die schlecht ausgebildeten Sportlehrer – lange Wartezeiten
Gab es Unterschiede zwischen Grundschule, Unter- und Oberstufe?
Die Lehrer wurden etwas kompetenter und in der Oberstufe durch das Wahlsystem die Sportgruppen kleiner und homogener!
Welche Phase fanden Sie besonders gut/schlecht? Warum?
Bezüglich des Sportunterrichtes war keine Phase für mich schlecht. Besonders gut war es in der Oberstufe, in der man seine Lieblingssportarten wählen konnte. Leider gab es keinen Sportleistungskurs.
Hätten Sie gerne mehr, oder weniger Schulstunden gehabt?
Mehr!
Was haben Sie im Schulsport gemacht? Welche Sportarten/Übungen?
Wir haben in alle traditionelle Sportarten (Turnen, Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Basketball, Volleyball, Fußball hineingeschnuppert und darüber hinaus auch die motorischen Grundeigenschaft Kraft (Zirkeltraining) Ausdauer (Dauerlauf) und Koordination (Hindernisläufe) entwickelt.
Haben Sie während des Schulsports wohlgefühlt? Warum? Warum nicht?
Ja, weil ich im Vergleich zu den anderen Fächern zu den Besten gehörte und weil es Spaß machte.
Was ist Ihnen positiv/negativ in Erinnerung geblieben?
POSITIV: der Unterschied zu den anderen Fächern mit dem Schwerpunkt „Bewegung“ und die guten Noten
NEGATIV: Die langen Wartezeiten und die geringe Übungszeit und anschließend verschwitzt im Klassenraum zu sitzen.
Welche Räumlichkeiten haben Ihnen zu Verfügung gestanden?
-Große Spielhalle
-Kleine Gymnastikhalle
-Lehrschwimmbecken in der Schule und Hallenbad in der Nähe
-Kleiner Outdoor- Platz und großes Stadion in der Nähe
Welche Ausrüstung hatte Ihre Schule? Hätten Sie gerne quantitativ, oder qualitativ mehr gehabt? Wenn ja, was?
Die Bedingungen und die Ausstattung waren damals noch gut. Ich war zufrieden mit dem was da war. Aus heutiger Sicht habe ich nichts vermisst, war allerdings auch diesbezüglich nicht anspruchsvoll.
Welche Geräte fanden Sie besonders gut/schlecht?
Als sportbegeisterter Schüler nimmt man alles positiv wahr. Mit dem Wissen von heute, war fast alles in einem schlechten Zustand und von allem (vor allem Fußbälle) zu wenig für alle.
[ Part 04 -Sportliche Ausbildung im Schulsystem ]
Wie bewerten Sie Ganztagsschulen?
Bietet gerade für den Sport eine Chance (Sportvereine können sich integrieren) aber auch Gefahren für die Sportvereine (wenn Schüler nachmittags in der Schule Sporttreiben habe sie abends keine Lust und Zeit mehr für Vereinstraining). Die Ganztagsschule pervertiert von ihrer ursprünglichen Idee hin zu einer Aufbewahrungsanstalt.
Wie bewerten Sie die langen Inaktivitätszeiten in der Schule? Können Sie sich bessere Voraussetzungen vorstellen? Wie sähen diese aus?
-Mehr Schulsportstunden
-Den Unterricht mit Bewegungsspielen auflockern
-Mehr Unterricht im Freien
-Den Schulhof zum Bewegungsparcour umbauen
Sollte man Schulsport wie jedes andere Fach behandeln (beispielsweise Mathe)?
Nein, die Bewertung bzw. die Benotung finde ich ungerecht, weil die Leistungsvoraussetzungen zu unterschiedlich sind: Gute Vereinssportlehrer bekommen gute Noten, die anderen bekommen trotz großer Anstrengung schlechte Noten. Ich würde den Leistungszugewinn höher als die absolute Leistung bewerten und auch in jedem Halbjahr eine Sportklausur schreiben, damit die sportlich untalentierten Schüler auch eine Chance auf gute Noten haben. Zudem würde ihre Motivation am Sportunterricht teilzunehmen gesteigert.
Sollte Schulsport freiwillig sein, als AG beispielsweise?
Nein, verpflichtend, aber evtl. als Kurse anbieten, unter denen man auswählen kann. Ist allerdings organisatorisch schwer zu realisieren.
Sind die Inhalte des Sportunterrichts Ihrer Meinung nach angemessen?
Nein. Statt der Vermittlung von einzelnen Sportarten sollte man übergeordnete Sportkompetenzen vermitteln und die Schüler zu Bewegung animieren.
Denken Sie es gibt gravierende Unterschiede zwischen dem Sportunterricht früher und heute? Denken Sie der Unterricht hat sich weiterentwickelt, oder sollte sich weiterentwickeln?
Die aktuelle Lage kann ich nicht beurteilen. Aber meine Kinder hatten prinzipiell noch die gleichen Inhalte im Sportunterricht wie ich. Es muss sich weiterentwickeln, weil sich die Voraussetzungen verändert haben: Kinder heute: Motorische Probleme, Übergewicht, Haltungsschäden, Diabetes , ….) . Der Trend muss zu mehr Gesundheitssport gehen.
Sehen Sie eine bedenkliche/positive Tendenz?
Ein geordneter Sportunterricht wird aufgrund von einer höheren Undiszipliniertheiten der Schüler immer schwieriger und die Wertigkeit des Sportunterrichtes bei vielen Eltern immer geringer, was sich auf die Kinder überträgt. Es werden zu leichtfertig Entschuldigungen geschrieben.
Wie könnte man den Schulsport attraktiver gestalten (vor allem für Schüler mit vorwiegend ablehnender Haltung)?
-Weg vom Unterricht mit Leistungskontrolle hin zu Sportkursen, die Spaß machen
-Mehr Theorie einbauen, um untalentierte Sportler aufzuwerten
-Bekannte Sportlehrer mit in den Unterricht einbeziehen
-Besuch von Sportveranstaltungen mit der Klasse
Was sind für Sie die wichtigsten Lektionen, die man aus dem Sportunterricht mitnehmen sollte?
-Bewegung macht Spaß, hält fit und gesund
-Benötigt man später überall
-Positive Prägung für das ganze Leben
-Entwicklung eines guten Körperbewusstseins
Welche Gründe kann es geben, dass einem der Schulsport unangenehm ist?
-Große Leistungsunterschiede
-Schwitzen
-Anschließend verschwitzt im Klassenraum
-Körperkontakt, Körpernähe
-Peinlich bei Versagen (öffentliches Bloßstellen)
Sollte es Konkurrenzkampf im Schulsport geben?
Nein, gesunder Ehrgeiz ja!
Denken Sie, dass man einen Jugendliche durch Schulsport zu Freizeitsport animieren kann?
Vielleicht noch in der Grundschule, anschließen eher nein!
Wäre es sinnvoll biologische und medizinische Themen in den Sportunterricht einzugliedern? Zum Beispiel Ernährung?
Ja, auf jeden Fall!
Sollte man spezifische Sportarten unterrichten, oder eher eine körperliche Grundausbildung anstreben?
Zweiteres.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, was ein Sportpädagoge vermitteln sollte?
Die Wichtigkeit des Sportes für alle Lebensbereiche.
Sollte man den Sportunterricht grundlegend neu definieren?
Nicht ganz neu definieren, aber in einer wie oben schon beschriebenen Art und Weise anbieten.
Wenn Sie am Sportunterricht eine Sache ändern könnten, was wäre das?
Die Bedingungen (Ausstattung, Hallen, Schwimmbäder, Angebote) verbessern.
Seit seinem 4. Lebensjahr treibt er Sport, nach seiner schulischen Ausbildung studierte er Sportwissenschaften, war jahrelang Leistungssportler und ist nun als Verbandssportlehrer tätig. In dieser Funktion bildet er unter anderem die männlichen Auswahlmannschaften des Südwestens aus, sowie zukünftige Trainer verschiedener Lizenzen.Die Sicht durch die Augen eines Experten, der sein gesamtes Leben sportlich aktiv war und dies auch zu seinem Beruf gemacht hat, gab nochmal ganz neue Einblick auf das Thema sportliche Ausbildung, als der des Schulsportpädagogen.
In diesem Interview haben wir vier Themen beleuchtet: Den allgemeinen und eigenen Bezug zum Sport, die sportliche Ausbildung der Jugendlichen und die sportliche Ausbildung im Schulsystem.
Auszüge aus dem Interview:
Im weiteren finden Sie das gesamte Interview.
Interview 02 - Verbandssportlehrer
[ Part 01- Allgemeines ]
Sind Sie der Meinung, dass Sport die Kinder/Jugendlichen auf das Erwachsenenleben vorbereitet? In welcher Weise?
Ja, auf jeden Fall:
Vorteile sehe ich lediglich darin, dass Kinder über die Computerspiele besser auf die heutige digitale Arbeitswelt vorbereitet werden, aber leider teilweise auf Kosten der sozialen Kompetenzen und der körperlichen Belastbarkeit.
Machen Sie Sport? Welchen? Seit wann? Warum haben Sie aufgehört?
Ich habe seit meinem 4. Lebensjahr Sport betrieben, bis zum 14. Lebensjahr Turnen, Handball und Fußball. Ab dem 14. Lebensjahr habe ich ausschließlich Fußball (Leistungsmäßig) betrieben. Während meines Sportstudiums (Sportwissenschaft) durchlief ich alle traditionellen Sportarten. Als Leistungsportler habe ich aus Alters- und Berufsgründen mit 31 Jahren aufgehört. Bis Mitte 40 spielte ich noch Hobbymäßig Senioren-Fußball. Ein Knieschaden (Arthrose) zwang mich zum Aufhören. Seitdem betreibe ich persönlich noch Fitness-Sport.
Warum haben Sie sich dafür entschieden? Was gefällt Ihnen daran?
Sport im Allgemeinen hat mich (auch durch die elterliche Affinität) schon immer begeistert. Meine Mutter war Übungsleiterin im Turnverein und mein Vater Fußballtrainer. So wuchs ich von Anfang an in die Sportwelt hinein. Letztendlich habe ich mich für die Sportart Fußball entschieden, weil dies mir am meisten Spaß machte, ich dort das größte Talent zeigte und mir der Teamsport bezüglich seiner sozialen Komponenten am meisten zusagte. Zudem spielten meine „Kumpels“ aus der Kindheit auch alle Fußball.
Waren/Sind Sie in einem Verein?
In meiner Kindheit und Jugendzeit war ich im Turn– und Fußballverein. Mittlerweile nur noch als passives Mitglied im Fußballverein. Als Verbandssportlehrer (Trainerausbilder und Talentförderer) des Südwestdeutschen Fußballverbandes habe ich allerdings berufsbedingt täglich mit dem Leistungsfußball zu tun.
Welche Sportgeräte haben Sie früher genutzt/ Welche Hilfsmittel?
Turn- und Leichtathletikgeräte, (Fuß)bälle, Tore, Seile, Federballschläger, „Natur“
Was haben Sie in Ihrer Kindheit (mit Freunden) gespielt?
An welche Spiele können Sie sich erinnern? An welche Spielgeräte?
Ich hatte noch das Vergnügen im Freien spielen zu können. Da wurde alles Mögliche gespielt: Fangspiele, Versteckspiele, mit den Mädels Gummitwist, Seilspringen, Schnitzeljagd, Klettern, Tischtennis, Tischfußball, Federball. Im Teenageralter dann auch mal Kartenspiele (Poker) …
Hilfsmittel benötigten wir kaum welche. Alles, was wir im Freien nutzen konnten, haben wir einbezogen. Bäume, Äste (Speer), Zäune, Baustellen, Dosen, Steine, Tennisbälle, Hula-Hoop-Reifen. Geräte auf dem Spielplatz (Schaukel, Rutsche, Kletterstangen), Kreidemarkierungen auf der Straße, Sprungseil, Tischtennisplatte, Tischkicker, Tipp-Kick-Spiel…
Ist Ihnen ein Spiel besonders gut in Erinnerung geblieben?
Haben Sie eines besonders gerne gemacht? Was? Warum?
Da wir in dieser Zeit alle besessen vom Fußball waren, war das „Straßenfußball-Spiel“ mit Freunden der Mittelpunkt unserer Freizeitbeschäftigung. Das war unsere große Leidenschaft und wir waren als „Kumpels“ immer zusammen.
Haben Sie sich, außer bei Spiel und Sport, körperlich betätigt? Wie sah diese Betätigung aus?
Im dörflichen Umfeld aufgewachsen, hilft man als Kind schon früh mit bei Garten und Hausarbeiten mit. Vor meinem Studienbeginn habe ich neuen Monate „auf dem Bau“ gearbeitet.
Gibt es heute Sport-/Spielgeräte/Hilfsmittel, die Sie früher schon gerne gehabt hätten? Welche? Warum?
Nach langem Überlegen: nein, mir fallen keine heutigen Spielgeräte ein, die ich früher gerne gehabt hätte. Ich bin berufsbedingt (Arbeit an einer Sportschule) mit sehr vielen neuartigen Sportgeräten konfrontiert. Alle heutigen „modernen“ Sport- und Spielgeräte hatten wir in abgewandelter Form früher schon. Viele Sport- und Spielgeräte werden lediglich in der Gegenwart attraktiver aufgepeppt und gut vermarktet.
Würden Sie im Hinblick auf ihren jetzigen körperlichen Zustand an ihrer sportlichen
Vergangenheit etwas ändern? Was? Warum?
Im Großen und Ganzen nein! Ich würde mich mit dem Wissen von heute vor allem gesünder ernähren und nach dem heutigen Wissenstand auch anders trainieren (belasten). Ebenso würde ich mit Verletzungen nicht mehr so leichtfertig umgehen und in diesem Zustand weiter belasten. Mittlerweile zeigt mein Körper Verschleißerscheinungen (Kniearthrose, Rückenprobleme), die ich hätte vermeiden können.
Würden Sie sagen, dass ihre sportliche Vergangenheit/Aktivität sich auf ihren Alltag
ausübt/geübt hat. In einem Bereich besonders positiv/negativ?
Nur positiv:
-Ich arbeite in meinem Hobby
-Ich bin körperlich in Bezug auf meine Alter relativ fit
-Ich bin (bis auf die o.g. Verschleißerscheinungen) gesund
-Ich habe eine gutes Körperbewusstsein
-Ich habe keinerlei Probleme in der Alltagsmotorik
-Ich bin körperlich belastbar
-Ich kann (mit kleinen Einschränkungen) noch Sport betreiben
-Ich habe kein Übergewicht
-Mit sportlichem Hintergrund findet man überall schnellen Anschluss
Besonders positiv ist die Tatsache, dass ich meine Lieblingssportart zum Beruf machen konnte und dort sowohl in der Trainerausbildung als auch in der Talentförderung ständig mit motivierten Menschen zu tun habe. Zudem bringt das Arbeitsumfeld (hohe Selbstbestimmtheit) eine große Arbeitszufriedenheit und damit auch eine hohe Lebensqualität. Zudem kann ich täglich in bequemen Sportklamotten rumlaufen.
Was nutzen Sie heute für Sport-/Spiel-/Trainingsgeräte? Warum?
Berufsbedingt die üblichen Trainingsgeräte für den Fußball.
Zusätzlich im Beruf: BLACKROLL, Koordinationsleitern, (Hilfs-)Geräte zur Körperstabilisation und Prävention.
Persönlich: Kraftgeräte im Fitnessraum, Matten, MFT-Brett, BLACKROLL, Medizinball, Kästen, Barren
Ziele: Fit und körperlich gesund bleiben. Außerdem sollte ich berufsbedingt eine sportliche Figur haben, da ich auch diesbezüglich für meine leistungsorientierten Sportler Vorbildfunktion habe.
Sind im heutigen Alltag andere körperliche Fähigkeiten wichtig als früher? Welche?
Heute sehe ich die möglichst lange sorglose Bewältigung des Alltages ohne Einschränkung bis ins hohe Alter als wichtigste persönliche Körperintention. Früher, im Leistungssportalter, war alles nach einer optimalen sportlichen Leistungsfähigkeit ausgerichtet. Der Spaß an der sportlichen Betätigung ist geblieben.
[ Part 02- Sportliche Ausbildung bei Jugendlichen ]
-Entwicklung eines guten Körperbewusstseins
-Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und Wohlbefindens
-Erlernen sozialer Interaktionen
-Teamverhalten (durch Mannschaftssportarten)
-Zielstrebigkeit
-Akzeptanzverhalten einüben
-Toleranz erlernen
-Gegen Widerstände ankämpfen, überwinden
-Gesunde Lebensweise
-Entwicklung von Fair-Play
-Sport in jungen Jahren wirkt verletzungsvorbeugend im Alter
Finden Sie, dass sich am Spiel-/Sportverhalten der Jugendlichen etwas verändert hat?
Ja, leider:
-Generell wird weniger vielfältig Sport betrieben
-Es wird zu früh im Sport spezialisiert, anstatt zuerst die allgemeinsportliche Ausbildung in den Vordergrund zu stellen
-Die Verweildauer in einer Sportart nimmt ab
-Das Spielverhalten der Kinder entwickelt sich vom früheren körperbetontem Spiel hin zum kopflastigen Spielen.
-Der (Zeit-) Druck durch Schule und Eltern hat bei Kinder enorm zugenommen, sodass für das Spielen kaum noch Raum bleibt
-Das freie Spielen wird ersetzt durch das organisierte Spielen und den organisierten Sport
-Das Spielen im Freien und ohne Aufsicht kommt kaum noch vor
-Die Leidenschaft lässt nach
-Die Tendenz geht hin zu E-Games und E-Sport
Ist den Jugendlichen etwas verloren gegangen/haben sie etwas dazugewonnen?
Ich glaube, dass den Kindern vor allem das freie, selbstorganisierte Spielen verloren gegangen ist. Zudem sehe ich, dass das Spielen für die Erziehung und die Vorbereitung auf das Berufsleben instrumentalisiert wird. Spiele müssen immer pädagogisch wertvoll sein und werden von Erwachsenen bestimmt. Exemplarisch sehe ich da die Kindergeburtstage, bei denen heute mit hohem Aufwand die Kinder von Erwachsenen (teilweise professionelle Animateure) zum Spielen animiert werden.
Was finden Sie besonders schlimm/gut?
Besonders schlimm finde ich, dass dadurch Kindern die Entwicklungsmöglichkeit der Kreativität genommen bekommen. Zudem das selbstständige Regeln von Konflikten und durch die materielle Überfrachtung von Spielen fehlt die Bereitschaft zum Teilen bzw. auch mal auf Verzicht. Wichtige Komponenten um sich in eine soziale Gruppe zu Recht zu finden. Dadurch werden die Kinder zu späteren „Egoisten“ erzogen.
Gut (wenn man das gut nennen kann): Kinder finden sich in der Erwachsenenwelt (Ellenbogengesellschaft) vielleicht schneller zu Recht und passen sich besser an.
Halten Sie eine grundlegende sportliche Ausbildung im jungen Alter für nötig? Warum/nicht?
Eine systematische sportliche Grundausbildung muss es nicht sein. Besser wäre, den Kindern die Möglichkeit zum körperbetonten Spielen zu bieten (ohne großen Elterneinfluss) bzw. die Freude am Sporttreiben zu wecken, ohne einen Leistungsdruck aufzubauen. D.h. die Kinder für lebenslanges Sporttreiben positiv prägen. Dies halte ich für das Individuum als auch für die Gesellschaft für wichtig.
Ab welchem Alter sollte man welche Fähigkeiten schulen?
-Im Kindesalter die allgemeine motorischen Fertigkeiten (Laufen, Springen, Kletten, Fangen, …), also die allgemeinen koordinativen Fähigkeiten
-Je älter, umso mehr kann man sich für eine Sportart spezialisieren, d.h. dann auch spezifische technische Fertigkeiten sowie konditionelle und taktische Fähigkeiten anbieten
-Natürlich von Anfang an in Bezug auf das Alter die sozialen Fähigkeiten
In welchem Alter kann man bei Kindern/Jugendlichen den größten positiven, oder negativen Entwicklungseffekt erzielen?
-Bezüglich der Koordinations- und Technikentwicklung ist das Kindesalter (vor der Pubertät) das günstigste Lernalter (mit wenig Aufwand ist viel zu erreichen)
-Den größten körperlichen Entwicklungssprung und damit einhergehend auch die Physis findet in der Pubertät statt.
-Die Motivation ist im Kindesbereich am größten, hält bis in den Eintritt in die Pubertät an und nimmt dann ab.
-Die Lern- und Konzentrationsfähigkeit ist bei Kleinkindern begrenzt, steigt dann im Schulalter an.
Was finden Sie besonders wichtig bei der sportlichen Ausbildung junger Menschen?
Welche Übungen sollten als sportliche Grundlage unerlässlich sein?
Sehr wichtige ist eine umfassende und allgemeinsportliche Ausbildung. D.h. in jungen Jahren eine vielseitige Grundausbildung aus verschiedenen Sportarten sammeln. Der frühere Turnverein war dafür prädestiniert: Dort wurde im Winter geturnt und Ballspiele angeboten und im Sommer hat man Leichtathletik gemacht.
Weiterhin sehr wichtig: Keinen übertriebenen Erfolgsdruck seitens der Erwachsenen aufbauen. Der Spaß muss immer im Vordergrund stehen. Aus Trainersicht muss immer die Entwicklung der Sportler und der Menschen vor dem Erfolg (des Trainers) im Mittelpunkt stehen.
Denken Sie, dass eine gewisse sportliche Ausbildung in der Jugend eine positive/negative Auswirkung auf deren weiteren Lebensweg haben kann? Inwiefern?
POSITIV:
-Entwicklung eines guten Körperbewusstseins
-Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und Wohlbefinden in allen Bereichen (weniger Krankheitstage, geringere Belastung der Krankenkassen)
-Größere Lebensfreude
-Erlernen sozialer Interaktionen (für Familie und Beruf)
-Teamverhalten (durch Mannschaftssportarten) wird besser (Beruf)
-Zielstrebigkeit wird erlernt
-Akzeptanzverhalten in allen Lebensbereichen
-Toleranz in allen Lebensbereichen
-Gegen Widerstände ankämpfen und überwinden lernen
-Gesunde Lebensweise (mehr Lebensqualität)
-Entwicklung von Fair-Play
-Sport in jungen Jahren wirkt verletzungsvorbeugend im Alter
NEGATIV:
-Durch übertriebenen Ehrgeiz wird Raubbau am Körper betrieben
-Gesundheitliche Spätfolgen bei Leistungssportlern
-Eingeschränkte Lebensqualität durch Sportverletzungen und –Schäden
-Durch Leistungssport (Einzelsportarten) könnte der Egoismus gefördert werden
-Sport wird zur Sucht
-Unfaires Verhaltens im Sport könnte später in die Arbeitswelt übertragen werden
Denken Sie, dass eine sportliche Ausbildung heute vergleichbar wichtig ist wie früher?
Ja, auf jeden Fall. Da in der heutigen Lebenswelt der Kinder das Spielen in der freien Natur gegen Null geht und sitzenden (Spiel-) Situationen zunehmen: Kindergarten – Schule – Computerspiele - …
Hauptsache Bewegung? Oder finden Sie bestimmte Übungen/Sportarten besonders wertvoll? Wenn ja was? Und warum?
Bewegung ist auf jeden Fall schon mal gut. Wertvoll sind all die Sportarten, die Spaß machen und nicht erzwungen sind. Ansonsten präferiere ich diesbezügliche keine besonderen Sportarten. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Allgemein gilt: Zuerst eine allgemeine, umfassende Sportausbildung und später (so ab 8 Jahren) kann eine Sportartspezialisierung erfolgen.
Welche physischen und psychischen Kompetenzen werden Ihrer Meinung nach durch Sport gefördert/gehemmt?
GEFÖRDERT
Physisch: Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordination und Ausdauer
Psychisch: Stressresistenz, allg. mentale Stärke, Willenskraft, Willensausdauer, Hindernisse überwinden
GEHEMMT:
Physisch: Abnutzungserscheinungen im und am Bewegungsapparat. Sonst nichts, außer bei falschen Belastungen
Psychisch: es kann eine Abhängigkeit (Sport ist wie eine Droge) entstehen, der alles untergeordnet wird. Burnout bis hin zu Depressionen (Leistungssport) Angst vor Misserfolg
Sehen Sie Zusammenhänge zwischen athletischen und mentalen Fähigkeiten? Inwiefern?
Sollte man diese Abhängigkeit verstärken, oder abschwächen?
Nein, ich sehe aus der Erfahrung heraus keine großen Zusammenhänge zwischen Athletik und Mentalität. Die Abhängigkeit sollte man nicht verstärken, sondern jedes für sich getrennt optimieren, wobei der Einfluss auf die Mentalität geringer ist. Es gibt bei mir viele Leistungssportlehrer mit einer sehr guten Athletik aber einer schlecht ausgeprägten Mentalität und umgekehrt.
Gibt es Sportarten, die verschiedene Kompetenzen besonders fördern/hemmen?
Die großen Sportspiele sind aus meiner Sicht die komplexesten und fördern damit die meisten Kompetenzen. (Handball, Fußball, Basketball, Volleyball, Hockey, …). Diese Einstellung liegt aber vielleicht auch an meiner Prägung?!
Welche im Sport erlernten Kompetenzen erachten Sie für den weiteren Lebensweg als wichtig?
-Alle sozialen Kompetenzen
-Organisationskompetenz
-Teamkompetenz
-Feedback zulassen und Feedback geben
-Konfliktlösungskompetenz
-Selbstwahrnehmung
-Emotionale Kompetenz
-Führungskompetenz
-Kommunikationsfähigkeit
-Fachkompetenz „Sport“ – speziell für meine Person und Beruf
Sehen Sie eine Kluft zwischen Leistungs- und Breitensport? Wie äußert sich das?
Wie bewerten Sie diese Tendenz?
Eine Kluft sehe ich nicht, die Grenzen sind von Sportart zu Sportart verschieden. Wo beginnt z.B. im Fußball der Leistungssport? Eine Kluft bzw. ein Gegeneinander entsteht dann, wenn es ums „Geldverteilen“ geht. Wenn die öffentlichen Gelder lediglich in ein Ressort fließen, kommt es zu sportpolitischen Konflikten. Jeder Leistungssportler hat als Breitensportler begonnen.
Was halten Sie von Leistungszentren?
Sportlich sinnvoll, um optimale Bedingungen für Talente zu schaffen und um die schulische mit der sportlichen Ausbildung harmonisch zu verknüpfen. Die Persönlichkeitsentwicklung leidet darunter, weil die Sportler unter sich sind und frühzeitig privilegiert werden. Hinzu kommt, dass die Jugendlichen zu früh aus ihrem gewohnten Umfeld (Eltern, Freunde, Familie) herausgerissen werden und bei Misserfolg schnell wieder aussortiert werden. In den Leistungszentren sind sie absolut fremdbestimmt und man nimmt ihnen einen wichtigen Teil ihres außersportlichen Lebens.
Können Sie ein Beispiel nennen, von vorbildlich gelöster sportlicher Ausbildung bei Kindern/ Jugendlichen?
Das Leistungszentrum von Mainz 05 in Verbindung mit dem Kolpinghaus (kirchlich geführtes Internat, indem auch Nichtsportler untergebracht sind) und man die o.g. Nachteil relativ gut im Griff hat.
Was finden Sie beim Sport am schwersten zu vermitteln?
Sportliche Ausbildung im Schulsystem (eigene Erfahrung)
Im Jugend-Leistungssport: Die richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Lockerheit zu vermitteln und ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Trainer und Athlet herzustellen, um alles offen und ehrlich ansprechen zu können.
[ Part 03 - Selbsterfahrungen bei der sportlichen Ausbildung im Schulsystem ]
Sind Sie gerne zum Schulsport gegangen?
Ja, sehr gerne!
Was war gut/schlecht?
Gut: der Sport selbst und die sehr guten Noten!
Schlecht: die sehr heterogene Gruppe und die schlecht ausgebildeten Sportlehrer – lange Wartezeiten
Gab es Unterschiede zwischen Grundschule, Unter- und Oberstufe?
Die Lehrer wurden etwas kompetenter und in der Oberstufe durch das Wahlsystem die Sportgruppen kleiner und homogener!
Welche Phase fanden Sie besonders gut/schlecht? Warum?
Bezüglich des Sportunterrichtes war keine Phase für mich schlecht. Besonders gut war es in der Oberstufe, in der man seine Lieblingssportarten wählen konnte. Leider gab es keinen Sportleistungskurs.
Hätten Sie gerne mehr, oder weniger Schulstunden gehabt?
Mehr!
Was haben Sie im Schulsport gemacht? Welche Sportarten/Übungen?
Wir haben in alle traditionelle Sportarten (Turnen, Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Basketball, Volleyball, Fußball hineingeschnuppert und darüber hinaus auch die motorischen Grundeigenschaft Kraft (Zirkeltraining) Ausdauer (Dauerlauf) und Koordination (Hindernisläufe) entwickelt.
Haben Sie während des Schulsports wohlgefühlt? Warum? Warum nicht?
Ja, weil ich im Vergleich zu den anderen Fächern zu den Besten gehörte und weil es Spaß machte.
Was ist Ihnen positiv/negativ in Erinnerung geblieben?
POSITIV: der Unterschied zu den anderen Fächern mit dem Schwerpunkt „Bewegung“ und die guten Noten
NEGATIV: Die langen Wartezeiten und die geringe Übungszeit und anschließend verschwitzt im Klassenraum zu sitzen.
Welche Räumlichkeiten haben Ihnen zu Verfügung gestanden?
-Große Spielhalle
-Kleine Gymnastikhalle
-Lehrschwimmbecken in der Schule und Hallenbad in der Nähe
-Kleiner Outdoor- Platz und großes Stadion in der Nähe
Welche Ausrüstung hatte Ihre Schule? Hätten Sie gerne quantitativ, oder qualitativ mehr gehabt? Wenn ja, was?
Die Bedingungen und die Ausstattung waren damals noch gut. Ich war zufrieden mit dem was da war. Aus heutiger Sicht habe ich nichts vermisst, war allerdings auch diesbezüglich nicht anspruchsvoll.
Welche Geräte fanden Sie besonders gut/schlecht?
Als sportbegeisterter Schüler nimmt man alles positiv wahr. Mit dem Wissen von heute, war fast alles in einem schlechten Zustand und von allem (vor allem Fußbälle) zu wenig für alle.
[ Part 04 -Sportliche Ausbildung im Schulsystem ]
Wie bewerten Sie Ganztagsschulen?
Bietet gerade für den Sport eine Chance (Sportvereine können sich integrieren) aber auch Gefahren für die Sportvereine (wenn Schüler nachmittags in der Schule Sporttreiben habe sie abends keine Lust und Zeit mehr für Vereinstraining). Die Ganztagsschule pervertiert von ihrer ursprünglichen Idee hin zu einer Aufbewahrungsanstalt.
Wie bewerten Sie die langen Inaktivitätszeiten in der Schule? Können Sie sich bessere Voraussetzungen vorstellen? Wie sähen diese aus?
-Mehr Schulsportstunden
-Den Unterricht mit Bewegungsspielen auflockern
-Mehr Unterricht im Freien
-Den Schulhof zum Bewegungsparcour umbauen
Sollte man Schulsport wie jedes andere Fach behandeln (beispielsweise Mathe)?
Nein, die Bewertung bzw. die Benotung finde ich ungerecht, weil die Leistungsvoraussetzungen zu unterschiedlich sind: Gute Vereinssportlehrer bekommen gute Noten, die anderen bekommen trotz großer Anstrengung schlechte Noten. Ich würde den Leistungszugewinn höher als die absolute Leistung bewerten und auch in jedem Halbjahr eine Sportklausur schreiben, damit die sportlich untalentierten Schüler auch eine Chance auf gute Noten haben. Zudem würde ihre Motivation am Sportunterricht teilzunehmen gesteigert.
Sollte Schulsport freiwillig sein, als AG beispielsweise?
Nein, verpflichtend, aber evtl. als Kurse anbieten, unter denen man auswählen kann. Ist allerdings organisatorisch schwer zu realisieren.
Sind die Inhalte des Sportunterrichts Ihrer Meinung nach angemessen?
Nein. Statt der Vermittlung von einzelnen Sportarten sollte man übergeordnete Sportkompetenzen vermitteln und die Schüler zu Bewegung animieren.
Denken Sie es gibt gravierende Unterschiede zwischen dem Sportunterricht früher und heute? Denken Sie der Unterricht hat sich weiterentwickelt, oder sollte sich weiterentwickeln?
Die aktuelle Lage kann ich nicht beurteilen. Aber meine Kinder hatten prinzipiell noch die gleichen Inhalte im Sportunterricht wie ich. Es muss sich weiterentwickeln, weil sich die Voraussetzungen verändert haben: Kinder heute: Motorische Probleme, Übergewicht, Haltungsschäden, Diabetes , ….) . Der Trend muss zu mehr Gesundheitssport gehen.
Sehen Sie eine bedenkliche/positive Tendenz?
Ein geordneter Sportunterricht wird aufgrund von einer höheren Undiszipliniertheiten der Schüler immer schwieriger und die Wertigkeit des Sportunterrichtes bei vielen Eltern immer geringer, was sich auf die Kinder überträgt. Es werden zu leichtfertig Entschuldigungen geschrieben.
Wie könnte man den Schulsport attraktiver gestalten (vor allem für Schüler mit vorwiegend ablehnender Haltung)?
-Weg vom Unterricht mit Leistungskontrolle hin zu Sportkursen, die Spaß machen
-Mehr Theorie einbauen, um untalentierte Sportler aufzuwerten
-Bekannte Sportlehrer mit in den Unterricht einbeziehen
-Besuch von Sportveranstaltungen mit der Klasse
Was sind für Sie die wichtigsten Lektionen, die man aus dem Sportunterricht mitnehmen sollte?
-Bewegung macht Spaß, hält fit und gesund
-Benötigt man später überall
-Positive Prägung für das ganze Leben
-Entwicklung eines guten Körperbewusstseins
Welche Gründe kann es geben, dass einem der Schulsport unangenehm ist?
-Große Leistungsunterschiede
-Schwitzen
-Anschließend verschwitzt im Klassenraum
-Körperkontakt, Körpernähe
-Peinlich bei Versagen (öffentliches Bloßstellen)
Sollte es Konkurrenzkampf im Schulsport geben?
Nein, gesunder Ehrgeiz ja!
Denken Sie, dass man einen Jugendliche durch Schulsport zu Freizeitsport animieren kann?
Vielleicht noch in der Grundschule, anschließen eher nein!
Wäre es sinnvoll biologische und medizinische Themen in den Sportunterricht einzugliedern? Zum Beispiel Ernährung?
Ja, auf jeden Fall!
Sollte man spezifische Sportarten unterrichten, oder eher eine körperliche Grundausbildung anstreben?
Zweiteres.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, was ein Sportpädagoge vermitteln sollte?
Die Wichtigkeit des Sportes für alle Lebensbereiche.
Sollte man den Sportunterricht grundlegend neu definieren?
Nicht ganz neu definieren, aber in einer wie oben schon beschriebenen Art und Weise anbieten.
Wenn Sie am Sportunterricht eine Sache ändern könnten, was wäre das?
Die Bedingungen (Ausstattung, Hallen, Schwimmbäder, Angebote) verbessern.








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