Der gesunde Geist im gesunden Körper
Warum ist Sport und Bewegung so wichtig für uns? Was steckt hinter der Redewendung "Mens sana in corpore sano" [ein gesunder Geist in einem gesunden Körper]?
In diesem Artikel möchte ich beleuchten, dass Sport nicht nur der reinen Ausbildung physischer Fähigkeiten dient, sondern dass mit der körperlichen Fitness noch viele weitere Bereiche beeinflusst werden
Innerhalb der Recherche war insbesonders die Fragestellung interessant, ob eine starke Physis für unseren heutigen Alltag im Vergleich zu früher an Bedeutung verloren hat. Rückblickend auf historische Entwicklungen als disruptive Einflussfaktoren auf das Verständnis von Sport, insbesondere Schulsport, konnte man feststellen, dass dieses zumeist auf die Ausbildung eines im Sinne der Nation wertvollen Bürgers abzielt. Körperliche Stärke war wichtig für die alltägliche körperliche Arbeit, sowie in Kriegszeiten für die physischen Vorraussetzungen. Ausgehend also von der Annahme, Schulsport ist vorrangig dafür vorgesehen, die Jugendlichen auf das Erwachsenenleben - vor allem auf das Berufsleben - vorzubereiten, stellte sich hier die Frage, ob ein physisch starker Körper an Priorität verliert.
Im Laufe unserer Recherchen, kamen wir zum Schluss dass diese Frage auf die reine Körperkraft in vielen Berufsfeldern sicher bejaht werden kann. Nichtsdestotrotz wird im Folgenden deutlich, wie wichtig körperliche Betätigung ist und in welcher Vielfalt sie Einfluss auf unser alltägliches Leben nimmt. Durch die Rückentwicklung körperlicher Auslastung, das Fehlen einer physisch fordernden Tätigkeit, sowie Veränderungen im Sport und Spielverhalten von Kindern und Jugendlichen werden drei Bereiche deutliche, für die ein gesundes Maß an Sport und Bewegung unabdingbar ist und die durch einen Mangel an Bewegung gefährdet.
01 Der erste und offensichtlichste Bereich ist die langfristige Gesundheit. Diese Tatsache findet auch in der Gesellschaft auf ausgeprägte Akzeptanz, wie durch eine Statistik, zur Frage warum Deutsche Sport treiben, deutlich wird:
Warum treiben Sie Sport oder betätigen sich körperlich? | STATISTIK
@ Statista
Denn unausreichende Bewegung führt nicht einfach nur zu einem "unsportlichen" Körper, sondern gefährdet ganz konkret die Gesundheit. Neben einem erhöhten Risiko für Erkrankungen wie Diabetes, oder Herz-Kreislauferkrankungen sind es auch physische Einschränkungen, wie der Verlust ursprünglicher Gelenkfunktionen, Fehlhaltungen und Schmerzen, was fehlende Bewegung verursachen kann. Auch die Anfälligkeit für Verletzungen ist gesteigert, wenn die Mobilität und Motorik vernachlässigt wird. Wie von Bildungswerksport erläutert, bilden sich nachweislich körperliche Fähigkeiten zurück:
@bildungswerksport.deOhne gezieltes Training bildet sich die Muskulatur des Menschen zurück, das Bindegewebe verklebt und die Beweglichkeit von Gelenken und Wirbelsäule nimmt ab.Wir „rosten“ förmlich ein, wenn wir unseren Bewegungsapparat im Alltag nur unzureichend benutzen. Ein ausgleichendes Training ist daher unbedingt empfehlenswert, damit unser Körper beweglich und geschmeidig bleibt.
02 Im Kindesalter macht sich die körperliche Betätigung ganz besonders in der Entwicklung der motorischen und koordinativen Fähigkeiten bemerkbar - und hier geht es um ganz grundlegenden Fähigkeiten wie Rückwärtslaufen, eine Leiter hochklettern etc. Die spielerische Bewegung ist neben den physischen Fähigkeiten auch von immenser Bedeutung für die emotionalen und sozialen Kompetenzen.
03 Der dritte Bereich, ist die Kohärenz von Bewegung und mentaler Leistungsfähigkeit. Eine Erkenntnis, die mittlerweile in die verschiedensten Bereiche der Gesellschaft vordringt. Vor allem im Bezug auf den Arbeitsalltag werden Modelle von Arbeit in Bewegung, oder Sportpausen während der Arbeit immer attraktiver, da es nachgewiesen ist, das Bewegung die Konzentration und Aufnahmefähigkeit steigert. Das unten stehende Schaubild macht die Auswirkungen von 20 Minuten Gehen auf die Hirnaktivität deutlich.
Das liegt daran, dass sich körperliche und geistige Aktivität zahlreiche Gehirnareale teilen und dadurch eng miteinander verbunden sind. Neurowissenschaftler nehmen an, dass körperliche Aktivität die Durchblutung und den Sauerstoffgehalt im Gehirn verbessert und dadurch die Gehirnaktivität steigert. Verschiedenen Studien zufolge lässt Bewegung außerdem Nervenzellen neu entstehen, widerstandsfähiger werden und sich mehr mit anderen Nervenzellen verbinden.
@spektrum.de
Diverse Studien bestätigen diese Ergebnisse, was darin resultiert, dass Schulkinder nach körperlicher Betätigung Denk- und Knobelaufgaben im Durchschnitt schneller lösen können.
So zeigt auch die folgende amerikanische Studie eine positive Kohärenz zwischen Bewegung und schulischen Leistungen:
@phitamerica.org
Insbesondere die beiden letzten Punkte betonen die Wichtigkeit von Bewegung im Kindesalter. Hinsichtlich unseres Themas Schulsport 2.0 wollen wir uns im Folgenden mit der Frage auseinandersetzen wie man den Schulsport nutzen kann, um einen qualitativ wertvollen Unterricht zu bieten und den Alltag des Schulkindes nachhaltig positiv zu prägen.









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